Obwohl Frankreich heute ein eher weltliches Land ist, war es früher viele Jahrhunderte lang ein sehr religiöses beziehungsweise katholisches Land. Das Christentum ist auch heute noch ein fester Bestandteil der Gesellschaft und beeinflusst das alltägliche Leben der Franzosen, zum Beispiel mit den vielen katholischen Feiertagen. Die Religion hat aber auch in der Architektur ihre Spuren hinterlassen, denn die Erbauung von Kultstätten geht mit Religion einher. Während der christlich-katholischen Jahrhunderte wurden knapp 50.000 Kirchen im Gebiet Frankreichs erbaut, allein in Paris waren es 200. Wenn Sie jetzt denken, dass Sie niemals die Zeit finden werden, alle 200 Kirchen in Ihrem Paris-Urlaub zu besuchen, haben wir die ideale Lösung für Sie: Wir vom France Hotel Guide haben eine Liste mit den 8 schönsten und sehenswertesten Kirchen und Kathedralen zusammengestellt, die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten.
1) Kathedrale Notre-Dame de Paris
6 Parvis Notre-Dame, Place Jean-Paul II, 75004 Paris
Über diese weltberühmte Kathedrale müssen wir wahrscheinlich nicht sehr viel sagen, ihren Namen und ihre Geschichte kennen Sie vielleicht ja bereits. Die Kathedrale Notre-Dame de Paris liegt auf der Île de la Cité im 4. Pariser Stadtbezirk. Ihre Errichtung dauerte fast 200 Jahre und sie galt für lange Zeit als das höchste Gebäude von ganz Paris. Außerdem war diese gotische Kathedrale der Schauplatz für die Krönung Kaiser Napoleons I. und seiner Frau Josephine de Beauharnais, was den berühmten französischen Künstler Jacques Louis David zu seinem bekannten Gemälde „Die Krönung Napoleons“ inspirierte, welches Sie heute im Louvre bewundern können. Aber auch in der Literatur hat die Notre-Dame de Paris ihren Platz gefunden: Im berühmten Roman von Victor Hugo „Der Glöckner von Notre Dame“ oder „Notre-Dame de Paris“, welcher im Jahr 1831 veröffentlicht wurde und sich weltweiter Berühmtheit erfreut, geht es um den buckligen Glöckner Quasimodo, der sich in die schöne Zigeunerin Esmeralda verliebt, die auf dem Platz vor der Kathedrale tanzt.
Öffnungszeiten: Die Kathedrale ist täglich von 7:45 Uhr bis 18:15 Uhr geöffnet, am Wochenende sogar bis 19:15 Uhr.
Tarife: Der Eintritt ist kostenlos.
Anfahrt: Metrostation „Cité“ mit der Linie 4 oder Station „Saint-Michel – Notre Dame“ mit der RER-Linie B.
Klicken Sie hier, um auf die offizielle französische Webseite der Kathedrale Notre-Dame de Paris weitergeleitet zu werden und mehr Informationen zu erhalten. (Link zur Seite auf Französisch)
2) Basilika Sacré-Cœur
35, rue du Chevalier de la Barre, 75018 Paris.
Auf der Anhöhe des Viertels Montmartre liegend überblickt diese einzigartige Basilika die ganze Stadt und wacht über die Pariser. Sacré-Cœur (auf Deutsch „Heiliges Herz“) wurde nach dem französisch-preußischen Krieg des Jahres 1870 erbaut, um so um die Vergebung der Sünden aller kriegsbeteiligten Franzosen zu bitten. Sie besteht voll und ganz aus weißen Steinen und besitzt überdies die größte Kirchenglocke Frankreichs (eine Größe von 3 Metern), welche ein Geschenk der französischen Region Savoyen war. Auch das Innere der Basilika ist von einzigartiger Schönheit, vor allem sein wundervolles Christus-Fresko im Chor begeistert seit Jahren die Kirchenbesucher. Interessant ist auch, dass seit der Eröffnung der Kirche im Jahr 1885 die Gläubigen stets einander abgelöst haben, um ein ununterbrochenes Gebet (Tag und Nacht) zu ermöglichen. Die Basilika Sacré-Cœur ist nämlich der andauernden und ununterbrochenen Anbetung des Allerheiligsten gewidmet.
Vom Vorplatz der Basilika aus haben Sie eine atemberaubende Aussicht über ganz Paris – hier liegt Ihnen wahrlich die ganze Stadt zu Füßen!
Öffnungszeiten: Die Basilika ist täglich von 6:00 Uhr bis 22:30 Uhr geöffnet.
Tarife: Der Eintritt ist kostenlos.
Anfahrt: Sie haben mehrere Möglichkeiten, um zur Basilika Sacré-Cœur zu gelangen:
● Metrostation „Jules Joffrin“ mit der Linie 12 + Montmartrobus (Station „Place du Tertre“)
● Metrostation „Pigalle“ mit den Linien 2 und 12 + Montmartrobus (Station „Norvins“)
● Metrostation „Anvers“ mit der Linie 2 + Funiculaire (Seilbahn, ein Metroticket ist hierfür erforderlich) oder Stufen
● Metrostation „Abbesses“ mit der Linie 12 + Funiculaire oder Stufen
Um mehr über die Basilika Sacré-Cœur zu erfahren, besuchen Sie bitte deren offizielle Internetseite.
3) Sainte-Chapelle
8, Boulevard du Palais, 75001 Paris.
Diese Kapelle wurde zwischen 1241 und 1248 unter König Ludwig dem Heiligen auf der Île de la Cité erbaut, um der neue Aufbewahrungsort der Dornenkrone Christi und einem Holzspan des heiligen Kreuzes zu werden. Die Reliquien können Sie heute jedoch nicht mehr betrachten, da diese während der Französischen Revolution im Jahr 1789 zerstört wurden. Die Innengestaltung der Saint-Chapelle (auf Deutsch „Heilige Kapelle“) wird Ihnen jedoch sicher auch ohne ausgestellte Reliquien den Atem rauben: Es erwarten Sie hier wundervolle und äußerst hohe Fenster, die dem Innenraum etwas Unwirkliches geben, so als ob man sich in einer anderen Welt befände. Auf diesen Fenstern sind mit vielen Details Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament dargestellt, aber auch die Geschichte der Welt, bis hin zu dem Jahr, an dem die Reliquien in die Kapelle gelangten, wird über diese bezaubernde Glasmalerei erzählt. Nach ihrer Zerstörung durch die Revolution war Saint-Chapelle bis ins Jahr 1836 sich selbst überlassen und musste danach über 26 Jahre hinweg komplett restauriert werden. Heute erstrahlt die Kapelle in neuem Glanz und selbst wenn viele Teile ihrer heutigen Einrichtung und ihres Dekors aus dem 19. Jahrhundert stammen, ist sie an Schönheit kaum zu überbieten!
Öffnungszeiten: Von Oktober bis März täglich von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr und von April bis September täglich von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet. Saint-Chapelle ist am 1. Januar, am 1. Mai und am 25. Dezember geschlossen.
Tarife: Ein normales Ticket kostet 10 €, ein reduziertes Ticket kostet 8 €. Für europäische Besucher unter 26 ist der Eintritt kostenlos. (Achtung, die Preise können variieren!)
Anfahrt: Metrostation „Cité“ mit der Linie 4, Metrostation „Châtelet“ mit den Linien 1, 4, 7, 11 und 14 und Station Saint-Michel mit den RER-Linien B und C.
Um mehr über Saint-Chapelle zu erfahren, besuchen Sie bitte deren offizielle Internetseite. (Link zur Seite auf Französisch)
Klicken Sie hier, um ihre Tickets für einen Besuch der Saint-Chapelle zu buchen.
4) La Madeleine
Place de la Madeleine, 75008, Paris.
La Madeleine wurde unter Napoleon I. im Jahr 1806 ursprünglich als Tempel des Ruhms für seine Armee gegründet und wurde erst 1845 in eine öffentliche Kirche umgewandelt, die der Heiligen Maria-Magdalena (auf Französisch „Marie-Madeleine“, daher auch der Name) gewidmet ist, die im Leben Christi eine tragende Rolle spielte. Die Front besitzt einen achtsäulig aufgebauten Portikus, der dem aus der antiken römischen und griechischen Architektur entspringenden Neoklassizismus zuzuordnen ist. Das Innere dieser Kirche besticht durch sein reiches Dekor, durch unzählige Säulen, Statuen und Fresken. Die Statue, die die entzückte Maria-Magdalena darstellt und das Fresko, das die Auferstehung Jesu zeigt, sind Meisterwerke, die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten! Auch die Orgel der Madeleine ist äußerst sehenswert. Falls Sie sich mit klassischer Musik auskennen, sind Ihnen die beiden Künstler, die hier bereits aufgespielt haben, sicher bekannt: Es handelt sich um Camille Saint-Saëns und Gabriel Fauré.
Öffnungszeiten: Die Kirche ist täglich von 9:30 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet, während der Messen sind Besichtigungen jedoch nicht möglich. Um mehr über die Daten und Uhrzeiten der Messen zu erfahren, besuchen Sie bitte die offizielle Internetseite von La Madeleine.
Tarife: Der Eintritt ist kostenlos.
Anfahrt: Metrostation „Madeleine-Tronchet“ mit den Linien 8, 12 und 14.
Klicken Sie hier, um auf die offizielle Internetseite von La Madeleine zu gelangen und mehr über diese Kirche zu erfahren. (Link zur Seite auf Französisch)
5) Saint-Germain-des-Prés
3, Place Saint-Germain des Prés, 75006 Paris.
Die Kirche Saint-Germain-des-Près ist die älteste Kirche von Paris. Ihre ursprüngliche Errichtung begann schon im Jahr 543, sie unterzog sich jedoch im 10. Jahrhundert einer Umgestaltung beziehungsweise kam es zu einem kompletten Neubau, da sie, aufgrund ihrer Widmung des Orden des Heiligen Kreuzes, dem gotischen Stil eines königlichen Klosters entsprechen sollte. Sie war übrigens eine der ersten gotischen Kirchen in Frankreich und auf der ganzen Welt. Da nach der Französischen Revolution sämtliche Klöster und Orden aufgelöst wurden, kam auch die Kirche Saint-Germain-des-Prés nicht um eine Schließung herum. Sie wurde im Jahr 1792 geschlossen und für die Gewinnung von Salpeter (Kaliumnitrat) verwendet. Erst im Jahr 1803 wurde sie wieder zu einem Kulturort umgewandelt. Aufgrund ihrer Gestaltung und ihres Dekors, die ihre lange und ereignisreiche Geschichte widerspiegeln, zählt Saint-Germain-des-Prés zu den interessantesten und sehenswertesten Kirchen von ganz Paris.
Öffnungszeiten: Täglich von 8:00 Uhr bis 19:45 Uhr.
Tarife: Der Eintritt ist kostenlos.
Anfahrt: Metrostation „Saint-Germain des Prés“ mit der Linie 4 oder Metrostation „Mabillon“ mit der Linie 10.
Um mehr über die Kirche Saint-Germain-des-Prés zu erfahren, klicken Sie bitte hier, um auf deren offizielle Internetseite weitergeleitet zu werden. (Link zur Seite auf Französisch)
6) Saint-Eustache
2, Impasse Saint-Eustache, 75001 Paris.
Die Kirche Saint-Eustache wurde ursprünglich als relativ bescheidene Kapelle für die Überreste des römischen Märtyrers Eustachius im Jahr 1213 errichtet. Mit ihrer wachsenden Bekanntheit wuchs auch die Kirche, die im Jahr 1532 schließlich ihren ersten großen Umbau erlebte. Im Laufe der folgenden zwei Jahrhunderte wurde die Kirche immer wieder vergrößert und umgestaltet, was man ihr aufgrund ihrer einheitlichen Erscheinung jedoch kein bisschen ansieht! Nach der Französischen Revolution wurde auch diese Kirche 1793 geschlossen und später in den Dienst der Landwirtschaft gestellt, was aber nur bis 1795 anhielt. Die außergewöhnlich gelungene Mischung aus Gotik und Renaissance, die Sie im Stil der Innen- und Außengestaltung der Kirche Saint-Eustache wiederfinden, zieht Besucher aus der ganzen Welt in ihren Bann. Auch die wunderschönen Glasmalereien auf den Kirchenfenstern werden Sie bei Ihrem Besuch dieser Kirche sicher faszinieren.
Öffnungszeiten: Saint-Eustache ist unter der Woche von 9:30 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet und am Wochenende von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr.
Tarife: Der Eintritt ist kostenlos.
Anfahrt: Metrostation „Les Halles“ mit der Linie 4 oder Station „Châtelet“ mit den RER-Linien A, B und D.
Klicken Sie hier, um auf die offizielle Internetseite der Kirche Saint-Eustache zu gelangen und mehr zu erfahren. (Link zur Seite auf Französisch)
7) Alexander-Newski-Kathedrale
12, rue Daru, 75008 Paris.
Hierbei handelt es sich um die einzige katholisch-orthodoxe Kirche unserer Liste. Die Alexander-Newski-Kathedrale wurde zwischen 1847 und 1861 erbaut und dem russischen Kriegshelden Alexander Newski gewidmet, der von 1220 bis 1263 gelebt hat. Sie ist ein Kultort für nach Paris ausgewanderte orthodoxe Russen. Die Schönheit dieser Kathedrale kommt vor allem in ihrem für Paris ungewöhnlichen orthodoxen Stil und den mit Goldblättern besetzten Kreuzen zur Geltung. Das Innere der Kirche ist nicht minder beeindruckend: Der byzantinische Stil ist mit seinen unzähligen Ikonen einfach atemberaubend! Zögern Sie also nicht lange und besuchen Sie diese einzigartige Pariser Kathedrale – Sie werden es nicht bereuen!
Öffnungszeiten: Die Kathedrale ist dienstags, freitags und sonntags von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.
Tarife: Der Eintritt ist kostenlos.
Anfahrt: Metrostation „Ternes“ mit der Linie 2.
Besuchen Sie die offizielle Internetseite der Alexander-Newski-Kathedrale, um mehr zu erfahren. (Link zur Seite auf Französisch)
8) St-Augustin
Place de Saint-Augustin, 75008, Paris.
Die im 8. Pariser Stadtbezirk stehende Kirche St-Augustin wurde zwischen 1860 und 1871 erbaut. Ihre Lage an der Kreuzung der beiden großen Straßen Boulevard Malesherbes und Boulevard Haussmann macht St-Augustin zu einer der Pariser Kirchen mit der größten Lärmbelastung, was ihrem einzigartigen Charme jedoch nur wenig anhaben kann. Es handelt sich hierbei nämlich um eine der ersten religiösen Kultorte, für deren Konstruktion sowohl Gusstechniken, als auch Eisenteile verwendet wurden. Dies führt dazu, dass diese Kirche trotz ihres gotischen Stils keine Strebepfeiler benötigt. Das Innere St-Augustins ist über und über mit skulpturalem, aber auch mit malerischem Dekor besetzt. Einen Besuch dieser Kirche sollten Sie sich vor allem bei Ihren Streifzügen durch das Stadtzentrum nicht nehmen lassen!
Öffnungszeiten: Besichtigungen dieser Kirche sind von Montag bis Freitag jeweils von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr und samstags von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr möglich. Während der Schulferien ist die Kirche von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr geöffnet.
Tarife: Der Eintritt ist kostenlos.
Anfahrt: Metrostation „Saint-Augustin“ mit der Linie 9 oder Metrostation „Gare Saint-Lazare“ mit den Linien 9, 12, 13 und 14.
Um mehr über St-Augustin zu erfahren, besuchen Sie bitte die offizielle Internetseite der Kirche. (Link zur Seite auf Französisch)
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